Sicherheit auf Reisen
30.12.2008 Im Urlaub bestohlen, beraubt oder gar überfallen zu werden, ist keine schöne Vorstellung. Trotzdem sollte man sich darüber Gedanken machen, denn das eigene Verhalten kann helfen, Diebstähle zu vermeiden oder wenigstens den Schaden zu begrenzen.

©  ddp

Regel Nummer eins lautet: Wertvolle Gegenstände sollten möglichst nicht mit auf die Reise gehen. Denn diese seien für potentielle Diebe eine verlockende Beute. "Eine teure Markenuhr oder edler Schmuck zum Beispiel sollten deshalb besser zu Hause bleiben", mahnt Horst Haug, 1. Kriminalhauptkommissar bei der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes in Stuttgart. Und Wertsachen, die man trotzdem dabei haben muss oder will, sollten möglichst im Hotelsafe deponiert werden.

Doch das ist nicht immer praktikabel, und wenn ein Ausflug oder eine Stadtbesichtigung ansteht, hat man doch das eine oder andere dabei. Generell gelte dann: Wertsachen möglichst körpernah oder in verschließbaren Innentaschen unterbringen. Außerdem empfiehlt es sich, den Gegebenheiten ein bisschen Aufmerksamkeit zu schenken und nicht unvorsichtig zu werden.

Das solle jedoch nicht heißen, dass immer und überall ein Diebstahl zu befürchten sei, betont Haug. Es sei jedoch hilfreich, bestimmte Situationen zu kennen, in denen man bestohlen werden könnte. "Vor allem in Touristenzentren handelt es sich häufig um Trickdiebstähle, die immer wieder ähnlich ablaufen", sagt der Kriminalexperte. In den meisten Fällen werden Ablenkungsmanöver wie beispielsweise das Anrempeln dazu genutzt, in der Kleidung des Opfers nach dem Portemonnaie oder anderen Wertsachen zu suchen. "Immer, wenn die übliche körperliche Distanz unterschritten wird, sollte man aufmerksam werden", warnt Haug. Und vermeintliche oder allzu aufdringliche Helfer auch mal nachdrücklich und bestimmt wegschicken.

Eine weitere beliebte Taktik sei zum Beispiel, die Tasche oder die Kamera im Vorbeifahren zu entreißen, oft mit Hilfe eines Mopeds. Doch auch davor kann man sich teilweise schützen, wenn man dem Rat des Experten folgt: Tasche und Kamera immer auf der straßenabgewandten Körperseite tragen.

Schlimmer für die Betroffenen, aber glücklicherweise auch sehr viel seltener, seien Überfälle. Sollte man direkt bedroht werden, warnt Haug nachdrücklich vor falschem Heldentum. "In solchen Fällen ist es dringend angeraten, Geld und Kamera widerstandslos herauszugeben." Das gelte auch für Verstecke wie zum Beispiel einen Geldgürtel - diese seien den Tätern meistens bekannt. Doch auch in anderen Situationen ist es besser nachzugeben, um sich selbst nicht zu gefährden. Werde zum Beispiel die Tasche trotz aller Vorsicht im Vorbeifahren entrissen, sollte man nicht versuchen, diese festzuhalten. Denn durch einen Sturz oder das Mitschleifen könne es zu Verletzungen kommen. Und diese wiegen manchmal schwerer als der Verlust von Geld oder einer Kamera. Weitere Tipps und Informationen gibt die Polizei im Internet unter polizei-beratung.de.

(ddp)